Der Versailler Vertrag wurde 1919 nach dem Ersten Weltkrieg von den Siegermächten ohne Beteiligung der besiegten Staaten ausgehandelt. Er legte die politischen, wirtschaftlichen und territorialen Bedingungen für Deutschland fest und hatte weitreichende Folgen für die Weimarer Republik.
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Konferenz & Hintergründe
- Verhandlungen fanden ohne Deutschland statt
- Ziel: Schaffung einer internationalen Nachkriegsordnung
- Einfluss der Siegermächte USA, Großbritannien, Frankreich
Zentrale Bestimmungen
Wirtschaftlich:- Reparationen in Geld- und Sachleistungen
- Verlust der deutschen Handelsflotte
- Verlust von 13 % des Staatsgebiets und 10 % der Bevölkerung
- Gebietsabtretungen an Frankreich, Belgien, Polen
- Verlust aller Kolonien
- Neutralisierung und Besetzung wichtiger Industriegebiete (z. B. Rheinland, Saargebiet)
- Danzig unter Kontrolle des Völkerbundes
- Verbot des Anschlusses von Österreich
- Rückgabe von Elsass-Lothringen an Frankreich
- Entmilitarisierte Zone entlang des Rheins
Interessen der Siegermächte
Frankreich:- Umfassende Wiedergutmachung
- Rückgewinnung Elsass-Lothringens
- Schwächung Deutschlands auf Dauer
- Schwächung der deutschen Flotte
- Zahlung aller Kriegsschulden
- Vermeidung eines Machtvakuums in Mitteleuropa
- Rückzug aus besetzten Gebieten
- Umsetzung der Prinzipien aus Wilsons 14 Punkten
Folgen für Deutschland
- Starke Schwächung der Wirtschaftskraft durch hohe Reparationen
- Politische und soziale Instabilität in der Weimarer Republik
- Wachsende Ablehnung des Vertrags in der Bevölkerung („Versailler Diktat“)
- Entstehung der Dolchstoßlegende:
- Sozialdemokraten und Zivilbevölkerung als Sündenböcke
- These vom „in den Rücken gefallenen Heer“
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